Neubau Hochhaus Sulzerallee

Unser Beitrag im Studienauftrag «Neubau Hochhaus Sulzerallee» mit EM2N Architekten sah ein Holz-Beton-Hybrid-Tragwerk in Form eines flexiblen und optimierten Skelettbaus vor.

Im Sinne der Ressourcenschonung wurde grossen Wert auf ein stringentes Tragwerk mit direktem Lastfluss gelegt. So gehen sämtliche Stützen ohne Lastumlenkungen direkt vertikal bis in den Baugrund durch, sodass auf Lastabfangungen vollständig verzichtet werden könnte. Durch die gewählte Bauweise wird das Gesamtgewicht des Gebäudes und damit die Auswirkungen auf Stützen, Fundamenten und aussteifende Elemente deutlich reduziert. Tragwerk und Gebäudetechnik sind vollständig getrennt. Durch den hohen Vorfabrikationsgrad und die Trockenbauweise können kurze Bauzeiten erzielt werden.

Das Deckensystem des Skelettbaus besteht aus Holzträgern in Kombination mit dünnen Betondecken. Die Spannrichtung dieser Holzträger ist senkrecht zum Korridor gewählt; pro Achse gibt es i.d.R. vier Stützen, pro Achse zwei an den Fassaden und zwei beim Korridor. Die Orientierung dieser Hauptspannrichtung hat den Vorteil, dass die Gebäudetechnik vom Korridor aus konfliktfrei in die Räume verzogen werden kann. Das Sprungmass der Holzbalken entspricht mit 3.6 m genau dem Rastermass und wird immer direkt auf zwei Holzstützen geführt, sodass keinerlei längsorientierte Unterzüge erforderlich sind. Die resultierenden grossen Felder zwischen den Hauptträgern eignen sich ideal für die Belegung mit Gebäudetechnik (Schallschutz, Beleuchtung etc.). Von Holzbalken zu Holzbalken spannt eine dünne Betonplatte von nur 14 cm; im Vergleich zu konventionellen Flachdecken kann die erforderliche Betonmenge und somit das Gewicht der Decken so auf ca. 50% reduziert werden. Sämtliche Holzelemente sind aus konventionellem Brettschichtholz aus Fichte/Tanne (GL32h Qualität) konzipiert. Der Deckenaufbau erfüllt alle Anforderungen an den Brandschutz und die Bauphysik wie z.B. den Schallschutz und den sommerlichen Wärmeschutz. Stützen und Träger in Holz können im Hochhausbau sichtbar gelassen werden. Die Wahl einer Holz-Beton-Rippendecke erzeugt eine maximale Materialeffizienz besonders im Vergleich zu Holz-Beton-Flachdecken bei gleichzeitig grosszügigen Spannweiten.

Untergeschosse und Aussteifungskerne sind robust und effizient in Stahlbeton vorgesehen.

Architekt:in: EM2N Architekten AG, Zürich
Landschaftsarchitekt:in: Balliana Schubert AG, Zürich
Bauingenieur:in: Dr. Deuring + Oehninger AG, Winterthur